Tempolimit

Pilotprojekt zur Verkehrsberuhigung

Nordfriesland übernimmt dänische Verkehrsregelung

(dfa) Es wurden schon häufiger Stimmen laut, dass in Deutschland die Autofahrer einfach zu schnell und rücksichtslos fahren. In Nordfriesland wird das besonders auf der Bundesstraße 5 deutlich. Hier gab es immer wieder schwere Verkehrsunfälle.

Da es laut neuester Pläne der Bundesregierung nicht zu dem von Gewerbetreibenden schon seit Jahrzehnten gefordertem Ausbau kommt, müssen nun andere Maßnahmen greifen.
Der Kreis Nordfriesland ist eh schon gerne Vorreiter. Gerade beim Thema Energie sparen und Erneuerbare Energien hat der Norden die Nase in Deutschland sehr weit vorn.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Nordfriesen nun für ein Pilotprojekt auserwählt wurden. Was im Nachbarland Dänemark schon längst gängige und erfolgreiche Praxis ist, soll nun für den Kreis probeweise übernommen werden.

Innerhalb der Ortschaften gelten nun 50 km/h, außerhalb der Ortschaften 80 km/h, auf Kraftfahrtstraßen 90 km/h und auf Autobahnen maximal 130 km/h.

Wer in Dänemark schon Auto gefahren ist, weiß, wie entspannt man dort auch mit geringeren Geschwindigkeiten an sein Ziel kommt. Blutdruck und Adrenalinspiegel steigen nicht im gleichen Maße wie bei deutschen Autofahrern. Das Gesundheitsrisiko sowie die Unfallhäufigkeit ist deutlich geringer.

Im zweiten Schritt soll der Schilderwald an den Straßen deutlich verringert werden. Die Informationsflut lenkt zusätzlich vom konzentrierten Fahren ab. Nachgedacht wird auch über die Ypsilon-Auffahrt, die im Nachbarland das Einfädeln in den fließenden Verkehr sehr einfach macht und auch die Gefahr eines "Geisterfahrers" eindämmt. Das wird aber erst aus Kostengründen erfolgen können, wenn das Projekt erfolgreich greift.

Aus Polizei- und Verkehrsüberwachungskreisen wird die neue Regelung positiv aufgenommen, ebenso bei den nordfriesischen Autofahrern.
Einzig allein Besitzer von SUV- und großmotorigen Kraftfahrzeugen, die die B5 als Rennstrecke nutzen, um noch schnell den Autozug nach Sylt zu erreichen, übten eindeutig Kritik. "Das Wochenende in unserem Ferienhaus ist sowieso kurz genug, wenn ich dann nur noch mit 80 statt 160 auf der Straße fahren kann, macht das Ganze kaum noch Sinn", so ein Porsche-Fahrer mit Düsseldorfer Kennzeichen.

Trotzdem wird der Kreis das Pilotprojekt noch vor der Sommersaison umsetzen. Die ersten neuen Schilder sollen bereits in Auftrag gegeben worden sein.
peb

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