Pfade für Smartphone-Nutzer

Verkehrsgefährdung durch Smartphones

22% der Verkehrstoten in der EU sind Fußgänger

(dfa) Husum ist ja bekannt für innovative Konzepte, ob es um den Umbau der Innenstadt oder um neue Verkehrsführungen geht. Ab Mittwoch, dem 13. April werden neue Teststrecken für Smartphone-Nutzer eingeführt.

Die ersten Teststrecken gehen über den Marktplatz und finden sich in der Großstraße, Norderstraße, Hafenstraße und der Asmussenstraße.

Hintergrund ist die zunehmende Verkehrsgefährdung durch die ständige Nutzung des Smartphones durch Fußgänger. Studien belegen, dass diese Nutzung zu erheblichen Gefährdungen für die Nutzer und andere Verkehrsteilnehmer führt. Umgerannte Laternenpfähle, Straßenschilder, das Anrempeln anderer Fußgänger oder Radfahrer und besonders die Gefährdung der Kinder in den oftmals mitgeführten Kinderwagen rufen jetzt die Ordnungsbehörden auf den Plan. Jeder 10. Todesfall bei Fußgängern wird durch deren Fehlverhalten verursacht. Die Regeln für die Nutzung sagen, dass dem Handy-Nutzer innerhalb der Markierungen Vorrang zu gewähren ist. Nach der Testphase, die bis Ende September läuft, wird es, wenn sich der Versuch als erfolgreich herausstellt, für die Handynutzer verpflichtend, sich innerhalb der Markierungen zu bewegen. Im gesamten Innenstadtbereich werden diese Pfade angelegt werden. Für die Querung der Straßen ist noch keine endgültige Lösung gefunden. Es ist angedacht, die Pfade ähnlich wie die Fußgängerüberwege zu markieren. Für die Testphase sind einige Schilder entworfen worden. Ampelüberwege werden ausgenommen werden, da es sich herausgestellt hat, das die Smartphone-Nutzer auch bei roter Ampel weiterlaufen oder unvermittelt mitten auf der Straße stehen bleiben. Das kann zu gefährlichen Situationen führen, wenn z.B. Autofahrer, die ebenfalls gerade das Handy am Ohr haben, die dort Stehenden übersehen würden.

Dieser Versuch wird in diesem Sommer auch in anderen Städten Deutschlands durchgeführt. Sollten sich keine positiven Effekten ergeben, wird es vermutlich, ähnlich wie beim Autofahren, zu Verboten der Nutzung in der Öffentlichkeit kommen. China und Belgien machen es vor, hier gibt es bereits Pfade für Handy-Nutzer. Ergebnisse über den Rückgang der Unfallzahlen sind aber noch nicht bekannt.

woc

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