Live-Book startet demnächst

Konkurrenz für Soziale Netzwerke?

(dfa) Christian und seine Freunde Mark und Stefan stehen in den Startlöchern. Bald kommt Live-Book auf den Markt. Derzeit befindet sich die neue Plattform noch in der Testphase, aber die drei Studenten der Informatik und des Sports sind guter Dinge, dass LB, wie sie es kurz nennen, bald schon so bekannt ist wie andere soziale Netzwerke, so z.B. Facebook oder Whatsapp.

Was ist nun aber anders bei LB? DER FARISÄER bekam vorab ein Exklusiv-Interview.


dfa: Was macht Live-Book so besonders?
Christian: Wir haben gemerkt, dass viele Leute inzwischen unheimlich genervt und müde von anderen Plattformen sind, manche haben einfach keine Lust mehr auf die Anonymität im Netz, dieses ewige Vor-sich-hin-vegetieren am Smartphone, auf Fake-Accounts, auf die immer gleichen Bildchen und Sprüche. Mit Live-Book wollen wir eine Alternative anbieten.


Wie soll die aussehen?
Christian: Wir starten mit mehreren Regional- und Interessengruppen. So kann man sich im wirklichen Leben - also draußen und ganz ohne PC und Smartphone - treffen, je nach Gusto zu Gesellschaftsspielen, Spaziergängen oder Gesprächen. Man kann sich gemeinsam mit Gleichgesinnten zu einem Kinobesuch verabreden, Tanzstunden nehmen und vieles mehr.


Oh, überfordert das nicht viele?
Christian: Ja, am Anfang könnte es schwierig werden. Letztlich muss ein Umdenken im Gehirn stattfinden.Es fängt schon damit an, dass man dem Gesprächspartner richtig gegenübersteht und ihn beim Kommunizieren ansieht.


Das könnte in der Tat problematisch werden. Wie soll das funktionieren?
Christian: Nun, da sind verstärkt die Administratoren der Gruppen gefragt. Sie werden von uns extra geschult, um die vielen zu erwartenden Fragen zu beantworten.


Als da wären?
Christian: Einfache Dinge wie "Aber wie kann ich mich denn verabreden ohne Whatsapp?", "Was ist das - Spazierengehen?", "Gibt es gesundheitliche Risiken, wenn ich frische Luft atme?"


Wie sieht denn die Zielgruppe für Live-Book aus?
Christian: Angesprochen sind alle, die sich in Netzwerken tummeln. Allerdings wissen wir, dass wir vorrangig sicher vorab die Gruppe ab 40 Jahren von der Idee begeistern können. Einige haben in ihrer Jugend schon mal echte Verabredungen gehabt, haben mit Kindern oder Eltern und Hunden einen Spaziergang absolviert, schon mal ein Buch oder ein Gesellschaftsspiel gesehen. Hier sehen wir schnell Potenzial zur Umsetzung. Problematischer wird es in den Altersstufen, die sich schon genetisch verändert haben. So müssen Daumen etwa "umprogrammiert" werden, damit sie nicht nur die Tasten des Smartphones bedienen können. Ja, und eine ganz große Herausforderung wird die Sprache sein. Das erfordert umfangreiches Training. Schließlich müssen die Nutzer lernen, dass ein "lol" oder "rofl" allein nicht genügt, um eine längerwährende Unterhaltung zu führen. Auch, dass man niemanden gleich blockieren kann, wenn dieser nicht die gleiche Meinung vertritt. Zudem kann man nicht einfach ein Bild hochladen und teilen, sondern muss eine umfassende Beschreibung liefern. Und - total schwierig - man kann nicht einfach den Like-Button drücken. Hier muss man seinem Gegenüber direkt sagen, dass man es gut findet, was dieser gesagt und gemacht hat. Diese Art von Lob dürfte für viele eine echte Herausforderung werden. Dazu werden wir auf jeden Fall Kurse - mit psychologischer Begleitung - anbieten. Fortgeschrittene Kursteilnehmer werden später in der Lage sein, dem Gegenüber sogar auf die Schulter zu klopfen oder ihn kurz in den Arm zu nehmen.


Die Testphase läuft derzeit. Welche Erfahrungen machen die Probanden?
Christian: Nun, das ist sehr unterschiedlich und hängt davon ab, wie oft diejenigen sonst im Internet sind. Einige schaffen es, einige Tage ohne Facebook und Co auszukommen, andere nutzen zur Probe die Zeit "Sieben Wochen ohne...", aber es gibt auch Rückfälle, wo dann doch heimlich noch mal auf dem Klo Nachrichten gecheckt werden. Allerdings stellen wir fest, dass diejenigen, die Live-Book verstärkt nutzen, insgesamt ruhiger werden, sie regelmäßig wieder essen, besser drauf sind, besser schlafen und tagsüber einfach leistungsfähiger und fitter sind. Daher denken wir, dass Live-Book ein Erfolg wird.


Nun kann man das sicher nicht nur zum Spaß machen, Sie wollen doch auch daran verdienen. Wie soll sich Live-Book finanzieren?
Christian: Wir rechnen damit, dass bald erste Sponsoren Spielenachmittage und andere Gruppenveranstaltungen unterstützen werden. Sportliche Kurse etwa von Krankenkassen, Tanzpartys von Getränkeherstellern, Spaziergänge mit Tieren etwa von Futtermittelherstellern. Außerdem planen wir den Gang an die Börse. Jedes LB-Mitglied kann Aktionär werden und sich so gleich in doppelter Bedeutung am Leben bereichern.


dfa: Da bleibt uns nur, viel Erfolg zu wünschen für dieses engagierte Vorhaben. Wir danken für das Gespräch.
Christian: Immer gerne.

 

peb

Zum Seitenanfang
×

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Datenschutzbestimmungen