Kreuze

Bunt geht immer

Heiner Ketelsen setzt Signale

(dfa) Gerade hat Heiner Ketelsen einen Auftrag für ganz viele rote Kreuze gehabt. Warnkreuze, die auf eine drohende Schließung des Klinikums in Niebüll hinweisen und die jetzt überall in Nordfriesland diverse Äcker, Firmen oder Privatgrundstücke zieren.

Man kann damit seiner Betroffenheit Ausdruck verleihen, auf Missstände hinweisen oder richtig "laut" seinen Unmut kundtun.
Die Geschäftsidee, die Heiner Ketelsen vor einiger Zeit umgesetzt hat und den jetzt 62-Jährigen aus der Langzeitarbeitslosigkeit führte, begann mit gelben Kreuzen, als das Thema CO2-Endlager in Nordfriesland die Runde machte. Das erste hatte er nur für einen Nachbarn gezimmert, doch bald schon fanden sich viele Abnehmer. Der Protest durch Bürgerinitiativen war groß.
Danach kamen die rosafarbenen Kreuze gegen Schweinemastanlagen in Übergröße. Auch hier wurde der Protest offenkundig.
Heiner Ketelsen zeigt Verständnis, muss aber zugeben, dass diese für ihn typisch deutsche Protesthaltung ihm volle Auftragsbücher bringt.
Mittlerweile hat er einen Angestellten, der vor allem die Beschriftung vornimmt, seine Frau hat inzwischen die Büroarbeit und Buchhaltung übernommen. Er selbst kümmert sich liebevoll um die Herstellung der passenden Leisten und trägt in mehreren Schichten die Farbe auf.
"Es muss ja - gerade in Nordfriesland - Wind und Wetter aushalten. So ein Protest muss ja einige Zeit andauern, damit jeder es mitbekommt und sich entsprechend auf die Seite der Befürworter oder der Gegner schlagen kann", so der umtriebige Handwerker.
Die Kreuze bestehen in der Regel aus Fichtenholz, werden passend auf Länge geschnitten und mit umweltfreundlicher Farbe versehen.
"Knallige Farben sind in der Regel sehr nachgefragt - wegen der Signalwirkung", so Ketelsen. Er selbst spricht nicht darüber, wie viele Kreuze er bislang hergestellt hat, aber mehrere tausend sind es inzwischen schon. Kleine Kreuze sind bereits ab 100 Euro erhältlich.

"Wir haben aber noch ein paar sehr schöne Farben für weitere Protestvorhaben. Wir geben uns auch Mühe, eine dem Anlass entsprechende zu finden. Derzeit scheint sich eine Gruppe gegen das Nacktbaden an nordfriesischen Stränden zu formieren. Hier könnte ich ein schönes, trendiges Nude empfehlen. Bis Ende März gibt es auf diese Farbe übrigens 25 Prozent Rabatt."

Da immer häufiger und wegen der vielfältigsten Dinge protestiert wird, schaut Ketelsen hoffnungsvoll in die Zukunft und denkt bereits überregional. Inzwischen plant er eine große Halle mit Ausstellungsfläche und Büro. Auch einen Designer und Marketingfachmann möchte er demnächst ins Team holen. "Wenn schon Protest, dann von A bis Z" lautet das Motto.
Für Infos und Anfragen hat Heiner Ketelsen seine Internetseite bunte-kreuze.nf eingerichtet.

peb

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