Gleichberechtigung

Wirtschaft frohlockt: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

(dfa) - Endlich ist es mal wieder Thema. Frauen fordern im Rahmen der Gleichbehandlung gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen.

Die Wirtschaft steht diesem Ansinnen positiver gegenüber, als Frauen denken mögen. DER FARISÄER sprach mit Hartmut Quittebohm, einem Vertreter einer der führenden Unternehmervereinigungen Deutschlands.

Herr Quittebohm, Sie sind für diese Forderung sehr aufgeschlossen?

Aber ja, damit laufen die Frauen bei uns offene Türen ein.

Wir sind jetzt etwas irritiert. Wie kommt das? Hat man sich nicht seitens der Arbeitgeber nicht immer gesperrt?

Bei uns in Deutschland muss einfach ein Umdenken stattfinden. Wir klagen auf sehr hohem Niveau. Dabei muss es uns doch noch mehr als früher gelingen, unser Image als Billiglohnland Europas doch maßgeblich zu stabilisieren und wenn es geht, sogar entsprechend noch auszubauen. Die ersten Pläne haben wir schon seit längerem in der Schublade und warten auf das Ergebnis der nächsten Bundestagswahl, um zu schauen, mit welcher Partei wir diese umsetzen können.

Wie sehen diese Pläne aus? Können Sie dazu schon etwas verraten?

Na ja, nicht alles natürlich. Wir wollen uns ja nicht vorher schon die besten Argumente nehmen. Aber so viel sei schon mal gesagt. Wir werden Projekt- und Teilzeitangebote ausbauen, mehr Jobs im Sharing-Verfahren und im Mini-Verdienstsegment anbieten und so viele neue Gelegenheiten schaffen, die der Wirtschaft zugute kommen.

Das klingt ja eigentlich ganz gut. Mehr Beschäftigung und neue Jobs braucht das Land sicher. Aber sollten Frauen nicht noch mehr in die Führungsebene aufsteigen, brauchen wir nicht mehr Vollzeitjobs für Frauen, die der Bezahlungshierarchie der von Männern entsprechen?

Wie meinen Sie das?

Na ja, wo setzen Sie den Hebel an, um Frauen gleichberechtigter zu behandeln?

Äh, wieso Frauen? Wir werden die hochbezahlten Posten für Männer abschaffen und so sehr viel Geld einsparen. So um die 20 bis 25 Prozent - je nach Arbeitsplatz. So bekommen alle das gleiche Gehalt, die Diskussion ist vom Tisch und viele Aktionäre und Firmeninhaber zufrieden.

Oh, gilt das auch für hochrangige Manager und Lobbyisten?

Wie meinen, hochbezahlte...was? Entschuldigen Sie bitte, der nächste Termin ruft leider. Sie verstehen?

Danke, Herr Quittebohm, für dieses Gespräch.

peb

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